Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht von schrecklichen Ereignissen aus aller Welt erfahren, von Hunger, Armut, Terror und Krieg. Und selbst bei uns in Deutschland muss man gelegentlich den Eindruck bekommen, als würde unsere Gesellschaft auseinanderfallen in jene, denen es gut geht und in jene, denen es weniger gut geht. Da gibt es nichts zu beschönigen. Und natürlich stehen wir vor großen Herausforderungen, etwa der, jene Menschen bei uns dauerhaft aufzunehmen, die zu uns geflohen sind und die immer öfter auf Vorurteile, auf Ablehnung bis hin zu offenem Hass stoßen. Gewiss geht es auch Ihnen manchmal so, dass Sie sich fragen: „Was ist eigentlich plötzlich los in unserem Land? Wo bleibt das Miteinander, das unser Land so stark gemacht hat?“

Ich bin überzeugt: All das gibt es noch. Es gibt keinen Grund zu Resignation oder gar Schwarzmalerei, im Gegenteil: Tag für Tag leisten zahllose Bürgerinnen und Bürgern ihren ganz eigenen Beitrag, damit es Menschen in Not besser geht, damit sie nicht ausgeschlossen werden, sondern ein menschenwürdiges Leben führen können. „Mastholte hilft!“ ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie groß die Hilfsbereitschaft in unserer Gesellschaft ist. Was hier Jahr für Jahr am zweiten Adventssonntag veranstaltet wird und was hier möglich gemacht wird, ist ein großartiges Beispiel für Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit. Und diese Aktion macht Mut, gerade in unserer Zeit, in der unsere Gesellschaft eben nicht auseinanderfällt, sondern in der sie zusammenhält.

Allen, die daran mitwirken und allen, die durch großzügige Spenden Großartiges möglich machen, danke ich sehr. Uns allen wünsche ich, dass „Mastholte hilft!“ Schule macht und dass viele andere sich ermutigt fühlen, diesem Vorbild zu folgen. Denn wir brauchen noch mehr solcher Dörfer und Menschen mit Herz.

Ihnen allen wünsche ich eine harmonische Adventszeit, ein friedliches Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr

Armin Laschet